Kathrin Petersen, die Leiterin der Personalentwicklung, hat die Volontärs-Ausbildung am MADSACK Medien Campus mit aufgebaut. Im Interview verrät sie, was Bewerber erwartet und wie sich auf das Auswahlverfahren vorbereiten können.
Was ist der MADSACK Medien Campus?
Der MADSACK Medien Campus steht für eine zeitgemäße journalistische Aus- und Weiterbildung. Dort lernen die MADSACK-Volontäre das journalistische Handwerk von Grund auf kennen. Jedes Jahr startet ein Jahrgang mit etwa20 jungen Reportern.
Der praktische Teil der Ausbildung findet bei einer der 15 regionalen Tageszeitungen von MADSACK statt – jeder Volontär hat dafür eine Stammredaktion. Aber auch Einsätze beim überregionalen RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) oder unseren Special-Interest-Portalen gehören zum Volontariat. Kathrin Petersen, die Geschäftsführerin vom MADSACK Medien Campus, erklärt im Interview, was die Volontäre erwartet.
So vielseitig ist der Job eines Lokaljournalisten
Interview mit Kathrin Petersen zum Volontariat bei MADSACK
Der MADSACK Medien Campus wurde 2017 eröffnet. Zuvor bildeten die regionalen Tageszeitungen von MADSACK bereits Volontäre aus. Welche Vorteile bietet das neue Ausbildungsprogramm?
Wir nutzen den Verbund unserer Mediengruppe, um das Volontariat noch facettenreicher zu gestalten. Wir bieten beispielsweise Einsätze in Redaktionen, die unterschiedliche Themenfelder abdecken. Mit dem MADSACK Medien Campus haben wir einen hohen Standard geschaffen.
Alle neuen Volontäre von MADSACK starten gemeinsam jeweils im September und erhalten einen vierwöchigen Grundkurs in unseren modernen Campus-Räumen in Hannover. Dadurch entsteht ein großartiges Netzwerk unter den Volontären, das es so bisher nicht gab. Neben dem Ausbildungskonzept haben wir das Bewerbungsverfahren vereinheitlicht.
Jetzt kann ein Bewerber seine drei Favoriten aus unseren regionalen Zeitungsmarken auswählen– Bewerbungen bei jedem einzelnen Titel fallen dadurch weg.
Wie verläuft das Volontariat bei MADSACK?
Der Ausbildungsjahrgang startet gemeinsam im September mit einem vierwöchigen Grundkurs am Medien Campus in Hannover. Zusammen mit internen und externen Fachleuten vermitteln wir hier das theoretische Handwerkszeug für die angehenden Journalisten.
Darüber hinaus bereiten wir die Volontäre auf die digitalen Anforderungen ihres Berufs vor. Sie lernen beispielsweise, wie sie Themen für soziale Medien aufbereiten oder Fakten recherchieren und mit dem Smartphone Videos drehen und schneiden.
Im Anschluss an die ersten vier Wochen geht es für die Volontäre in deren Stammredaktion. Zu welchem Standort es geht, ermitteln wir während des Auswahlverfahrens. Bei der ausgewählten Tageszeitung arbeiten sie dann in unterschiedlichen Ressorts und Regionen.
Nach ungefähr einem Jahr treffen sich die Volontäre zu einem Aufbaukurs wieder und arbeiten an einem gemeinsamen Projekt. Dafür erhalten sie wieder Input von Referenten. Sie bauen ihre Projektmanagement-Skills aus und lernen etwas über Geschäftsmodelle und Businesspläne – der Ausbau des unternehmerischen Denkens spielt im Volontariat eine wichtige Rolle. Am Ende präsentieren sie ihr Projekt vor den Chefredakteuren und Geschäftsführern.
Was passiert im zweiten Jahr?
Das zweite Jahr startet mit einem weiteren Einsatz in der Stammredaktion. Zwischendurch machen die Volontäre Station beim RedaktionsNetzwerk Deutschland, unserem Hauptstadtbüro sowie bei unseren Verticals, also den Special-Interest-Portalen wie dem Sportbuzzer, DeineTierwelt oder dem Reisereporter.
Wir achten darauf, dass jeder Volontär mindestens drei Stationen außerhalb seiner Lokalredaktion durchläuft – wir berücksichtigen dabei immer auch die persönlichen Neigungen. Am Ende der zwei Jahre steht eine gemeinsame Abschlussreise an, damit unsere Volontäre frische Impulse für ihr anschließendes Berufsleben bekommen und mit ihrem Jahrgang die zwei Jahre Revue passieren lassen können.
Das ist der MADSACK Medien Campus
https://www.facebook.com/JournalistenausbildungMadsackMedienCampus/videos/529498210726599/
Inwieweit sind erfahrene Redakteure in die Ausbildung eingebunden?
Bei den regionalen Tageszeitungen gibt es Betreuer, die fachlich für alle Fragen zur Seite stehen. Das journalistische Feedback zur Arbeit gibt in der Regel der jeweilige Ressortleiter oder die Chefredaktion. Durch regelmäßiges Feedback entwickeln sich die Volontäre sowohl fachlich als auch persönlich weiter.
Der MADSACK Medien Campus auf Facebook: Hier geht´s zur Seite.
Wie läuft das Bewerbungsverfahren ab?
Die Bewerbungsfrist endet am 31. März eines Jahres. Auf unserer Website können Interessierte einfach das Bewerbungsformular ausfüllen, Arbeitsproben hochladen und bis zu drei Redaktionen als Favoriten für ihre Stammredaktion auswählen.
Die besten Bewerber erhalten anschließend Aufgaben, bei der sie innerhalb von fünf Tagen eine Reportage und ein Kurzvideo zu einem vorgegebenen Thema einreichen. Anhand dieser Beiträge bestimmen wir die Kandidaten, die wir zu unseren Auswahltagen nach Hannover einladen.
Hier stellen unter anderem die Chefredakteure unserer Tageszeitungen unterschiedliche Aufgaben, beispielsweise eine klassische Nachricht zu schreiben. Zusätzlich gibt es eine Diskussionsrunde, einen Wissenstest und Einzelgespräche mit den Bewerbern.
Wie kann sich ein Bewerber darauf vorbereiten?
Es ist sinnvoll, schon ein paar Tage vor den Auswahltagen die Tageszeitungen zu lesen, die der Bewerber als Stammredaktion angegeben hat. Auch sind journalistische Erfahrungen und ein breites Allgemeinwissen von Vorteil – übrigens steht der Wissenstest vom Auswahltag 2017 online, dort können Bewerber vorab schon einmal üben.
Ansonsten sollte man sich nicht verstellen, sondern sich selbstbewusst, offen und neugierig zeigen – denn wir suchen leidenschaftliche Journalisten.
Welche Eigenschaften sollten Volontäre bei MADSACK mitbringen?
Am wichtigsten sind journalistische Praxiserfahrungen sowie eine hohe Affinität zum Schreiben. Bewerber sollten in den sozialen Medien aktiv sein, einen Blog schreiben oder veröffentlichte Artikel vorweisen können.
Optimal ist natürlich ebenfalls ein Interesse an digitalen Trends und Formaten. Darüber hinaus ist ein Führerschein wichtig, denn gerade in den Lokalredaktionen ist man viel unterwegs. In welchem Fach das Studium absolviert wurde, ist für uns eher zweitrangig.
Mehr über das Volontariat bei der MADSACK Mediengruppe erfährst du im MADSACK-Blog oder auf der Seite www.madsack-medien-campus.de.