Löchrige Trikots, defekte Wasserpumpen, undichte Kabinendächer: Vereine im Amateurfußball kämpfen mit vielen Problemen. Das Aktionsbündnis #GABFAF vom Sportbuzzer hilft ganz konkret.
Ihr da oben, wir da unten. Die Kluft zwischen dem millionenschweren Profifußball und den an Einnahmen benachteiligten Amateurligen wächst rasant. Die Begegnungen der Profis werden zudem immer öfter dann angepfiffen, wenn auch die Amateurkicker spielen.
Die Preise für Fanartikel wie Trikots ziehen weiter an, die Diskussion um die 50+1-Regel bleibt ein Dauerthema, es gibt wöchentlich Proteste in den Fankurven – die Liste ließe sich noch beliebig fortsetzen.
Mittlerweile erhält der Amateurfußball massive Unterstützung durch das gemeinsame Aktionsbündnis zur Förderung des Amateurfußballs, kurz #GABFAF, das vom Sportbuzzer Mitte März gegründet wurde. Seitdem konnte das Bündnis vielen Vereinen helfen, berichtet Projektleiter Sebastian Limper.
#GABFAF: Der Amateurfußball verdient Respekt
So konnte das #GABFAF-Team dem VfB Peine helfen, nachdem im Mai ein Mannschaftsbus mit C-Junioren verunglückt war. Mehrere Spieler und der Fahrer wurden dabei schwer verletzt, der Bus wurde beschädigt. #GABFAF fand mit Volkswagen einen Sponsor, der dem Verein für die nächste Saison ein Fahrzeug kostenlos zur Verfügung stellt.
„Die Clubs kämpfen mit alltäglichen Problemen“, sagt Limper, seit 18 Jahren selbst Amateurfußballer. Dabei helfe es, Öffentlichkeit herzustellen, damit die regionale Wirtschaft und die Politik davon erfahren und konkrete Hilfe leisten könnten.
Bewerbungen von Vereinen aus ganz Deutschland
Wie im Fall des TSV Röcknitz aus Sachsen. #GABFAF hatte über den Dorfverein berichtet, der seinen Platz wegen einer defekten Pumpe nicht bewässern konnte. Wenig später stellte der Pumpenservice Duwe aus Leipzig eine neue Pumpe zur Verfügung und montierte diese auch – kostenlos.
Gestartet war #GABFAF mit einer Reportage über das undichte Dach von Fortuna Bösdorf in Schleswig-Holstein. Spontan erklärte sich daraufhin ein Helfer bereit, das Material für die Sanierung zu bezahlen. Eine Dachdeckerei übernahm die Arbeiten. „Wir haben bis heute 658 Bewerbungen von Vereinen aus dem ganzen Bundesgebiet bekommen“, sagt Tom Vaagt, der die Sportbuzzer-Redaktion leitet.
Der Unterstützergedanke wird auch durch die Supporter-Initiative gestärkt. „Wer sich mit seiner E-Mail-Adresse bei uns registriert, bekommt exklusive Inhalte und weitere Vorteile“, sagt Limper. So durften einige #GABFAF-Supporter nach einer Auslosung das DFB-Pokalfinale gemeinsam mit Ex-Bayern-Spieler Stefan Effenberg in der t-online-Redaktion verfolgen.
Damit nicht genug: #GABFAF porträtiert in seinem Format „Seelen des Amateurfußballs“ die unverzichtbaren Helfer der Vereine wie etwa den Platzwart, der seit 30 Jahren regelmäßig im Hintergrund agiert. Außerdem bringt #GABFAF Amateurvereine mit Profifußballern zusammen. Im Idealfall, so Limper, sollen diese dann ihre Ex-Clubs unterstützen.
Damit unten von ganz oben profitiert.
Mehr Geschichten von Amateurfußball und weitere Infos zum Aktionsbündnis auf gabfaf.de. Mehr Einblicke in die journalistischen Arbeit bei MADSACK gibt´s auf madsack.blog.