Ein starkes Netzwerk für den Lokaljournalismus

Netzwerk

Das RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) stärkt den Lokaljournalismus – und umgekehrt. Wie Zeitungen und Leser vom Verbund profitieren, erklären drei Journalisten, die Teil des Netzwerks sind.

Eine Zeitung zu machen, ist Teamwork. Verschiedene Ressorts und Redaktionen arbeiten daran, die wichtigsten Nachrichten und Geschichten – aus der Region, aus dem Land und aus der Welt – zu recherchieren, einzuordnen und aufzubereiten.

Es gibt unterschiedliche Wege, wie eine Zeitung entstehen kann. Eine Redaktion produziert sämtliche Seiten selbstständig; nutzt Material von einer Nachrichtenagentur; oder greift auf die Kompetenzen in einem Netzwerk zurück. Wenn der überregionale Teil von einer anderen Redaktion erstellt wird als der regionale Teil, wird dafür gern der Begriff Zentralredaktion verwendet.

Doch das RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) der MADSACK Mediengruppe ist keine klassische Zen­tral­redaktion, sondern besteht aus Partnerschaften mit vielen regionalen Zeitungsredaktionen. Ein Netzwerk, das ab Oktober 2018 jeden Tag bis zu 6,8 Mio. Leser von über 50 Tageszeitungen erreicht.

Qualität, Glaubwürdigkeit, Reichweite – die Vorteile eines Netzwerks

Wie sich Lokaljournalismus und ein überregionales Netzwerk gegenseitig stärken, erklären drei Journalisten, die Teil des RedaktionsNetzwerks Deutschland sind. Christian Longardt (Chefredakteur der Kieler Nachrichten), Andreas Ebel (Chefredakteur der Ostsee-Zeitung) sowie Marco Fenske (stellvertretender Chefredakteur beim RedaktionsNetzwerk Deutschland) haben wir dieselben Fragen gestellt. Dies sind ihre Antworten.

Christian Longardt, Chefredakteur der Kieler Nachrichten

Christian Longardt Kieler Nachrichten

Wir tauschen uns täglich mit den Kolleginnen und Kollegen des RedaktionsNetzwerks Deutschland über alle relevanten Themen aus, auch über starke lokale Inhalte, die überregionale Strahlkraft haben. Wenn bei uns an der Küste die größte Segeljacht der Welt gebaut wird, dann interessiert das nicht nur die Leser der Ostsee-Zeitung in Rostock oder der Lübecker Nachrichten, sondern auch an allen anderen Verlagsstandorten. Das RND profitiert von guten Lokalinhalten, aber auch von den Ideen und Anregungen, die wir und alle anderen Redaktionen ins Netzwerk einspeisen. Gemeinsam sind wir einfach besser.

Und warum stärkt ein überregionales Redaktionsnetzwerk den Lokaljournalismus?

Das Netzwerk wirkt in alle Richtungen: Eine gute redaktionelle Idee beispielsweise von der Leipziger Volkszeitung, die via RND alle Redaktionen erreicht, kann auch in Lübeck, Hannover oder Kiel funktionieren. Und exklusive Nachrichten vom RND haben häufig regionale Aspekte, die wir in den Lokalredaktionen vertiefen können. Die Qualität von RND-Inhalten, gerade auch in Sachen Optik und Gestaltung, ist für uns im Lokalen Ansporn und Inspiration, es in der Region mindestens genauso gut zu machen.

Andreas Ebel, Chefredakteur der Ostsee-Zeitung

Andreas-Ebel-Ostsee-Zeitung

Das Netzwerk ist der entscheidende Vorteil gegenüber einer Zentralredaktion. Über unsere Regionalzeitungen verfügen wir über ein großes Netzwerk an Journalistinnen und Journalisten, die wiederum bestens in ihren Regionen vernetzt sind und sich vor Ort auskennen. Neuigkeiten bei der Deutschen Marine erfahren die Kieler Nachrichten und die Ostsee-Zeitungen zuerst.

Und da sie besonders nah dran sind und über die Experten in ihren Redaktionen verfügen, können sie besser recherchierte Texte verfassen als die Konkurrenz. Durch die zahlreichen Lokalredakteurinnen und Lokalredakteure zwischen Göttingen, Leipzig, Usedom und Kiel bekommt das RedaktionsNetzwerk Deutschland automatisch auch viel mehr mit. Und: Die Regional- und Lokalzeitungen haben eine größere Glaubwürdigkeit als so manches überregionale Medium.

Und warum stärkt ein überregionales Redaktionsnetzwerk den Lokaljournalismus?

Eine überregionale Berichterstattung auf diesem hohen Niveau könnten wir unseren Leserinnen und Lesern ohne das RedaktionsNetzwerk Deutschland niemals liefern. Durch die hohe Reichweite des Netzwerks haben wir als Regionalzeitung ein noch höheres Ansehen in der Wirtschaft und in der Politik, da bei den Entscheidern bekannt ist, dass große Themen auch mit einer großen Reichweite über alle Titel ausgespielt werden.

Besonders stark ist die Unterstützung im Digitalen. Das professionelle Arbeiten am RND Digital Hub beschert uns – gepaart mit den starken Inhalten aus den Lokalredaktionen – mehr Relevanz und Reichweite. Das gesamte RedaktionsNetzwerk Deutschland ist daher für uns ein Wachstumsmotor.

Hintergrund: Das RND Digital Hub bündelt die Digital-Kompetenz im RedaktionsNetzwerk Deutschland. Mehr zur Arbeitsweise der Einheit gibt´s im Artikel „Blick in den Newsroom: So arbeitet der RND Digital Hub“.

 Marco Fenske, stellvertretender RND-Chefredakteur

Marco-Fenske-RedaktionsNetzwerk-Deutschland

Wir glauben an den Netzwerkgedanken, und wir leben ihn. Wir verstehen uns titel-, objekt-, standort- und kanalübergreifend als eine große Redaktion, in der es Expertenteams für alle Bereiche gibt – vom Lokaljournalismus über investigative Politberichterstattung aus Berlin bis hin zu Shared Services wie SEO, Video oder Social Media.

Gemeinsam sind wir stärker als es eine einzelne Redaktion jemals sein könnte. Das RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) ist keine Einbahnstraße; es soll als Drehscheibe und Thinktank funktionieren. Immer wieder überprüfen wir deshalb Prozesse und Workflows – ganz nach Fußball-Professor Dettmar Cramer, der einmal gesagt hat: „Solange besser möglich ist, ist gut nicht genug“.

Mehr zum Thema auf Twitter unter #EinNetzwerk. Weitere Einblicke in die Arbeit des RedaktionsNetzwerks Deutschland (RND) gibt’s auf dem MADSACK-Blog.